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Wahl der Königin des "Carnaval 2007"

Teneriffa Karneval Impressionen 2007

Choreographnen-Inspiration
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Choreographnen-Inspiration "Madonna"
15.02.2007 - Teneriffa - "Miss Dior" lautete der Titel des Gewandes, das die diesjährige Karnevalskönigin Elizabet García präsentierte. Kein Wunder, ist das Motto des Karnevals 2007 in Santa Cruz doch "Fashion." Mit einem Tastendruck können Sie das nebenstehende Foto vergrößern und sich durch die besten Bilder der Gala klicken. Mehr zum Event im folgenden Text. Hintergrundinformationen zum Karneval finden Sie in der Rubrik "Feste".

Getanzte Ballon_Visionen
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Getanzte Ballon_Visionen
Latino-Rhythmen, Rock-Gitarren und der Gesang der berühmten Murga-Truppe "Ni fú Ni fá" lieferten den Soundtrack für eine der umstrittendsten Galas zur Wahl der Karnevalskönigin in Teneriffas Inselhauptstadt Santa Cruz.
 
Der Grund dafür war Rafael Amargo, ein berühmter spanischer Tänzer und Choreograph,  der in diesem Jahr das Programm gestaltete und dabei verstärkt auf Akteure vom spanischen Festland setzte.
 
Das stiess den örtlichen, auch politisch einflussreichen Karnevalsvereinen so übel auf, dass die Gewinnertruppe des Murga-Bänkelsang-Wettbewerbes geschminkt auf die Bühne marschierte, um dann doch nicht zu singen. 

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"Perla Viva": Poesie und Tanz
Auch die Meinung der Zuschauer war gespalten. Die eine Hälfte fand die Inszenierung klasse, die andere überflüssig. Das erstaunte doch etwas, denn die Gala des Vorjahres war von der Kulisse  und  der Choreographie her in weiten Teilen erheblich experimenteller angelegt. 
 
Da sass das Publikum rechts und links von einer Bühne, die das Messezentrum teilte. Zu Beginn der Show kugelten Menschen in riesigen befremdlichen Luftballons über die Bühne, bevor Akteure in Indianerkostümen und römischen Rüstungen von einer Seite der Halle zur anderen tanzten. 

Seit 50 Jahren mit dabei: Ikone
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Seit 50 Jahren mit dabei: Ikone "Charlot" (Charly Chaplin)
Die Gala 2007 hingegen war von poppigen und lateinamerikanischen Klängen geprägt und vom Tänzerischen her erheblich professioneller als sonst.
 
Es gab eine Parodie auf die Show von US-Superstar Madonna, ein inspiriertes Tanz-Spektakel zum "Hair"-Thema "Aquarius, eine verträumte Luftballon-Inszenierung und eine furiose Catwalk-Parodie mit Massenszenen und Rap-Einlagen. 
 
Dann marschierte die traditionsreiche Murga-Truppe Ni fú Ni fá" ein, um in ihrem Gesang die traditionellen Karnevalswerte anzumahnen. 

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"Fashion": Schrill inszenierte Modenschau
Im Anschluss daran trat die Gruppe "Dover" aus Madrid auf. Die zwei Jungs und Mädels, die auch nördlichen Gefilden beim Alternative-Publikum viele Fans haben, brachten trotz ihrer englischen Texte die Massen zum Jubeln. 
 
Auf den ersten Blick paradox, aber dann doch nicht verwunderlich, lieferten sie doch mit ihrer poppigen Nummer "Let me out" überraschenderweise  Spaniens Hit des Jahres 2006 ab.

Inzwischen Mainstream: Christina und Amparo von der Gruppe
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Inzwischen Mainstream: Christina und Amparo von der Gruppe "Dover"
Es folgte die Vorstellung der 16 Kandidatinnen, die mit ihren "Fantasie" genannten Kleidern auf die Bühne rollten. 
 
Tatsächlich rollten, handelt es sich doch bei den Trachten um Inszenierungen, die zum Teil mehrere hundert Kilo wiegen und von lokalen Wirtschaftsgrößen gesponsort werden.
 
Auch hier zeigte sich, das die Gala in diesem Jahr ein wenig anders war als sonst. Normalerweise gilt für die Kostüm-Designer die Faustregel: Entweder Du provozierst, um aufzufallen oder Du orientierst Dich an den Modellen der Vergangenheit, um Preise abzuräumen. 

Herzstück des Karnevals: Der Spottgesang der Murgas . . .
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Herzstück des Karnevals: Der Spottgesang der Murgas . . .
Anders gesagt: Du entwirfst ein Modell mit viel bunten Federn, in dem sich die Kandidatin lustbetont zu Rumba- und Salsa-Klängen bewegen kann. Schließlich muss die spätere Königin noch bei Wettbewerben in Südamerika antreten.
 
Das  ist bei einer vom alten Rom inspirierten Fantasie  wie "Spartakus", die zudem noch mit tragisch-klassischer Musik untermalt wurde, natürlich nur bedingt möglich.
 
Da erstaunte es dann, dass die ähnlich angelegte "Miss Dior" gewann, bei der die bestimmende Farbe zudem noch Schwarz. 
 
Allerdings waren in das Siegerkostüm aufflackernde Leuchtketten intergriert worden, die auf der kurzzeitig abgedunkelten Bühne effektvoll zur Geltung kamen. 

. . . untermalt von Blasinstrumenten
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. . . untermalt von Blasinstrumenten
Ob die diesjährige Gala zur Wahl der Karnevalskönigin tatsächlich lange Gesprächsstoff liefern wird und auf die nächste Gala Einfluß haben wird, wie Teneriffas Lokalpresse meint, bleibt abzuwarten.
 
Im kommenden Jahr wird die Karnevalsbühne wieder, wie es aussieht, vor dem Inselpalast aufgebaut werden. Dort sind die Kulissen nicht mehr zehn bis zwölf sondern über dreissig Meter hoch. 
 
Für den Szenaristen bedeutet es dann großflächig zu denken. Choreographische Feinheiten sind hier fehl am Platz, da sie vor dem gigantischen Bühnenbild, von den Zuschauern ohnehin nicht mehr wahrgenommen werden können.
 
Vergrössern Sie bitte die Bilder, dann können Sie sich per Mausklick alle 21 Fotos von der diesjährigen Gala zur Wahl der Karnevalkönigin in Santa Cruz anschauen.

Fantasie
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Fantasie "Last Dance" auf der Bühne . . .