Sonne, Mond und Sterne:Spielwiese für Kids | | © tfpelmarw |  | Rätselhaftes Spiegellabyrinth | 13.05.2006 - Teneriffa - Es ist Sonntag nachmittag. Ein Besuch im Museum für Kosmos und Wissenschaft ist geplant, denn sonntags wird kein Eintritt kassiert. Die Kids sind mit großer Begeisterung dabeI: Leon, Robin und Amanda rennen in einem Affentempo die flachen Stufen der ausladenden Treppe zur Ausstellungshalle hinunter.
 | | © tfpelmarw |  | Staunen vor dem Brutkasten | Natalie folgt in einem gewissen Abstand. Sie sieht das alles ein wenig gelassener. Sie ist ja auch schon sechs Jahre alt, also drei Jahre älter als die anderen. Die Muttis und Papis können kaum Schritt halten, ermahnen ihre Sprößlinge vergeblich, nicht so schnell zu laufen. Keiner bemerkt dabei, dass die Gäste des Museums bereits in der langgezogenen Eingangshalle auf den Besuch eingestimmt werden. Durch die Fensterfront linker Hand ist das Wahrzeichen des Museums, eine riesige Satellitenschüssel zu sehen, auf der rechten Seite stehen zwei Pappkameraden in Raumfahrtmontur mit durchsichtigen Helmen, wo sich jung und alt als Astronauten ablichten lassen können. Oberhalb davon sind an der Betonwand Modelle der Planeten des Sonnensystems vom Merkur bis zum Pluto angebracht worden.
 | | © tfpelmarw |  | Das Museum für Kosmos und Wissenschaft in La Laguna |
Leon, Robin und Amanda sind inzwischen in der Ausstellungshalle angekommen und stürmen als erstes auf den Drahtkäfig zu, in dem der Pulsschlag anhand des EKG auf einem Bildschirm veranschaulicht wird. Auf der Info-Tafel wird außerdem erklärt, dass Kinder im Gegensatz zu Erwachsenen 350 statt 206 Knochen haben, da viele kleine Knochen im Laufe der Zeit mit anderen verschmelzen. Auf der Tafel steht auch, dass die Blutgefässe des menschlichen Körpers insgesamt 96.000 Kilometer lang sind und die Hauptschlagadern einen Durchmesser von 2,5 Zentimetern haben. Das interessiert Robin, Leon und Amanda allerdings nicht besonders, denn es wird noch einige Zeit dauern bis sie lesen können.
 | | © tfpelmarw |  | Die hüpfenden Ringe |
Sie finden es dafür prima dass, man an dem Gitter des Käfigs entlang hangeln und herumklettern kann. Toll sind auch die Röhren an denen gezeigt wird, dass die klingende Laute der Sprache, also die Vokale, durch die unterschiedliche Atemtechniken im Rachen gebildet werden. Magnet-Puzzle und hüpfende Ringe Es ist nicht so, dass die Kurzen nach den Experimenten an dem ausgestellten Modell jetzt einen linguistischen Vortrag halten könnten, doch macht es einen Riesenspass, durch einen Druck auf die Röhren unterschiedliche Laute zu erzeugen. Und weiter geht´s zu den Puzzle-Spielen: An einer Magnetwand müssen zwei Dinosaurier aus verschiedenen Einzelteilen zusammengelegt werden. Mit Begeisterung klettern die kleinen Racker auf das Bord der Magnetwand und beginnen das Puzzle zusammenzusetzen. Natalie baut zur gleichen Zeit mit Hilfe ihrer Mutter am benachbarten Tisch aus verschiedenen grünen Puzzlestücken auf einer Weltkarte die verschiedenen Erdteile in ihrer richtigen Form zusammen.
 | | © tfpelmarw |  | Ein Auto zum Hochheben |
Anschliessend marschiert sie zu den „Saturnringen“. Dort wird vermittelt, dass sich gleiche elektrische Pole abstoßen. Natalie weiss zwar noch nicht so genau, was elektrische Pole sind, sie findet es aber superklasse, dass viele Metallscheiben an einem Rohr in die Höhe hüpfen, nur weil sie auf einen Knopf drückt. Spassig ist es auch in dem großen Kasten, wo Leon seiner Mami gegenübersitzt. Wenn sich die Lichtverhältnisse ändern verschmelzen ihre Gesichter, die sich bisher auf der Glasscheibe zwischen ihnen schemenhaft gespiegelt haben zu einem ganz neuen Gesicht. Superlupe und Bauklötze
 | | © tfpelmarw |  | Auch kleine Autos sind schwer |
Natürlich gibt es in dem Museum für Kosmos und Wissenschaft auch eine Riesenlupe, wo andere Leute auf einmal ganz groß sind, wenn man da durch guckt und eine witzige Kamera, die Gesichter bis zur Unkenntlichkeit verfremdet. Begeistert sind Robin, Leon, Amanda und Natalie, dass sie sogar einen richtigen Austin Mini hochheben können, obwohl er mindestens zwanzig Mal so viel wiegt, wie sie selbst, und das alles nur weil sie sich an das gegenüberliegende Ende eines langen Stahlträgers hängen. So einfach kann das Hebelgesetz sein!, das klappt tatsächlich! Auch die Halbkugel, die die Entstehung der Sterne erklärt, hat es den Lilliput-Forschern angetan. Schön, dass die Himmelskörper leuchten, weil sie im Inneren explodieren, wobei elektrisch geladener Magnetstaub entsteht. Was das genau ist, ist unseren kleinen Helden so ziemlich egal.
 | | © tfpelmarw |  | Was Hebelkraft alles schafft |
Klasse ist, dass hier mit grauem Pulver ganz prima auf einer weissen Kuppell herumgeschmiert werden kann. Auch die abstrakte Analyse der Stabilität einzelner Baukörper stößt heute nicht so ganz auf das Interesse des angehenden wissenschaftlichen Nachwuchses. Viel wichtiger ist es, dass man hier richtige Bauklötze abräumen kann. Das ist nicht unbedingt ganz im Sinne der Museumsleitung, denn eigentlich soll hier vermittelt werden, dass eine Pyramide erheblich stabiler ist als ein hoher steil aufragender Wolkenkratzer, wenn man an der Grundfläche rüttelt. Grosse Augen ruft auch die dunkle Kammer hervor, in der die Schatten noch ganz lange an der Wand zu sehen sind, obwohl das Licht längst erloschen ist. Warum? Das können weder die Kids noch ihre Eltern genau erklären. Brutkasten neben schwarzen Löchern
 | | © tfpelmarw |  | Manschen mit "Mondstaub" |
Staunen ist bei dem Brutkasten angesagt, den die Muttis gerade entdeckt haben. Hier ist nicht nur eine Geburt anhand von anatomischen Modellen nachgestellt, hier werden auch Eier ausgebrütet. Da vor wenigen Minuten tatsächlich ein Küken geschlüpft ist, drücken Robin und Leon ihre Nasen jetzt andächtig an die Glaswand des Brutkastens. Obwohl die kleinen Racker erst am, oder besser gesagt, noch weit vor dem Beginn ihrer akademischen Karriere stehen, haben sie ihren Eltern doch einiges voraus. So finden sie zum Besispiel viel schneller den Weg durch das schummerige Spiegellabyrinth. Spielerisches Lernen ist das Konzept des Museums für Kosmos und Wissenschaft, das vom Astrologischen Institut der Kanarischen Inseln (IAC) betreut wird. Es bringt nicht nur Kinder jeden Alters zum Staunen, auch Erwachsene sind oft überrascht, wie einfach komplizierte wissenschaftliche Zusammenhänge transparent gemacht werden können. Allerdings ist nicht jedes Experiment für jede Altersstufe geeignet.
 | | © tfpelmarw |  | Reise mit dem Flugsimulator |
Schwarze Löcher, in denen im All Sterne verschwinden etwa, werden anhand eines blauen Trichters erklärt, an dessen Rand eine weisse Kugel wie beim Roulette so lange entlang läuft bis sie in der Öffung am unteren Ende verschwindet. Die Kugel zum Kreisen zu bringen ist allerdings nicht ganz einfach. Selbst der sechsjährigen Natalie gelingt das nur mit Hilfe ihrer Mutter. Anschließend marschieren beide zum nächsten Exponat, bei dem anhand von Glühbirnen mit einem Knopfdruck die Funktion der Pupille erklärt wird. Der Insel-Zoom zieht eher die Großen in seinen Bann. Sie versuchen ihren Wohnort der Insel zu finden und in den tiefen Schlund des Vulkans Teide zu blicken. Robin hingegen kann sich auf dem Pilotensitz des benachbarten Flugsimulators ganz wie ein Jetpilot fühlen, obwohl er gar nicht weiss, um was es hier eigentlich geht. Runenschrift uns Sternenkunde
 | | © tfpelmarw |  | Physik leicht gemacht |
Der Computer mit den Schriften interessiert wahrscheinlich nur die Erwachsenen. Sie können hier ihren Namen auf dem Bildschirm in phönizischen Schriftzeichen, ägyptischen Hieroglyphen oder altkanarischen Runenschrift lesen, nachdem sie ihn in eine Tastatur eingetippt haben. Gleiches gilt für die Landkarte, die erläutert. dass es auf der Welt mehr als 3000 Sprachen gibt und der Besucher per Knopfdruck in den 55 Hauptsprachen des Planeten begrüßt wird. Noch interessanter ist, dass die Wu-Sprache in der Region Shanghei von nur neun Prozent der Chinesen gesprochen wird. Das sind aber immer noch mehr Menschen als in Deutschland leben.
Außerdem ist in dem Museum ein Planetarium untergebracht. Hier werden in einer Multimedia-Show das Universum erklärt und zu bestimmten Terminen Science Fiction-Filme wie „Blade Runner“ gezeigt. Auch ein Modell, an dem das Observatorium auf dem Teide erläutert wird, gibt es zu sehen. Natürlich gibt es im Museum für Kosmos und Wissenschaft eine Cafeteria wenn der erschöpfte Papi oder die ermattete Mami zwischendurch eine Beruhigungszigarette rauchen will. Die Kids halten nämlich durch, auch wenn ihre geisige Aufnahmebereitschaft nach einer gewissen Zeit erschöpft ist. Deshalb lohnt es sich, dem Museum mehrmals einen Besuch abzustatten.
Museo de la Ciencia y el Cosmos Via Láctea / La Laguna Tel.: 922 31 50 80 Di. - So.: 9.00 - 19.00 Uhr
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