Landwirtschaftsmesse AgrocanariasFrüchte und Vieh | | © tfpelmarw | | | 13.05.2006 - Teneriffa - Heute ist Teneriffas wichtigste Einnahmequelle der Fremdenverkehr. Einst war es die Landwirtschaft. Doch auch jetzt wird durch Ackerbau, Viehzucht und Obstplantagen noch ein wesentlicher Teil des Bruttosozialproduktes der „Glücklichen Inseln“ erwirtschaftet.
| | © tfpelmarw | | Neben Ziegen ist die Schafhaltung weit verbreitet | Das hat sich auch bei der „Agrocanarias“ gezeigt, der im April durchgeführten größten Landwirtschaftsschau der Kanarischen Inseln. Einen weiten Raum nahm dabei die Viehzucht ein. Das verwundert nicht, denn schon die Kanarischen Ureinwohner, die Guanchen, lebten hauptsächlich davon. Auf allen Inseln war die Ziege das am meisten verbreitete Zuchttier und das ist bis heute so geblieben. Eine kanarische Spezialität ist der Ziegenkäse, dessen Herkunftsgebiet sich am Geschmack erkennen lässt. Auch viele Schafe werden gezüchtet, liefern sie doch neben Fleisch und Milch vor allem Wolle, wie das Beispiel des langmähnigen Kanarischen Wollschafs zeigt. In geringerer Zahl werden Schweine gemästet.
| | © tfpelmarw | | Auch Schweine werden gezüchtet |
Natürlich gab es auch Rinder auf der „Agrocanarias“ zu sehen, waren sie doch als Zugtier sehr beliebt. Noch heute ziehen Ochsen und Kühe die Pflüge auf schwer zugänglichen Ackern in den hohen Lagen. Einst bildeten die Rinder das Rückgrat des Transportwesens der Insel. Bei der Feldarbeit wurde erst vor knapp 30 Jahren damit begonnen, die Rinder durch Traktoren zu ersetzen. Typisch für Teneriffa ist die Rasse „Canaria Bovina“: Braune kraftvolle Tiere mit mächtigen Hörnern, die im Rahmen der „Arrastre“-Geschicklichkeitswettbewerbe bei den Volksfesten bewundert werden können. Auch Kartoffeln waren auf der Agrar-Messe ein Thema. Die Erdäpfel kamen von Südamerika über Teneriffa nach Europa. Die armen Feldarbeiter der Insel schätzten sie und züchteten aus der Urkartoffel im privaten Kleingarten verschiedene Sorten, die kleiner, aber schmackhafter sind als die dicke braune Knolle auf dem europäischen Kontinent. Kartofffeln und Obst für den Export
| | © tfpelmarw | | Die Obstplantagen sind nicht zu übersehen |
Seit dem Jahr 2004 ist die Inselregierung Teneriffas bestrebt, die heimischen Kartoffelsorten mit der langen Tradition als „Papa Antigua“ international zu vermarkten. Natürlich wird auch Getreide angebaut, eine wichtige Zutat des kanarischen Kultgerichtes Gofio, dass ebenfalls auf die Guanchen zurückgeht. Ein wichtiger Bestandteil der Landwirtschaft Teneriffas ist der Obstanbau. Vielerorts prägen die, von festen hohen Mauern umgebenen und mit Netzen überdeckten Bananenplantagen die Landschaft. Auch Tomaten werden in großen Mengen angebaut. Aufgrund des milden Klimas gedeihen hier auch Paprika, Orangen, Äpfel, Möhren, Zwiebeln und Melonen prächtig. Spanien ist ein Weinland, das ist bekannt.
| | © tfpelmarw | | Natürlich fehlt auch moderne Technik nicht |
Aber wer hätte gedacht, dass Teneriffa vor vierhundert Jahren das bedeutendste Weinanbaugebiet der Welt war und einen Rebensaft exportierte, von dem schon William Shakespeare schwärmte? Im 18. Jahrhundert brachten dann Vulkanausbrüche die glänzenden Geschäfte der Winzer zum Erliegen. Doch inzwischen gibt es hier wieder eine blühende Weinwirtschaft und die Produkte der fünf Anbaugebiete der Insel heimsen regelmäßig internationale Preise ein. Es existiert auch ein florierendes Imkerwesen und die Zigarrenherrstellung hat eine lange Tradition. Ohne die Kanarischen Inseln wäre der Rum nie zu den Piraten in die Karibik gelangt. Er wird übrigens noch heute in La Lagunas Ortsteil Tejina produziert. Natürlich setzen Teneriffas Landwirte inzwischen auf moderne Technik.
| | © tfpelmarw | | Bei der Ziegenzucht wird sogar modernsteDatentechnik eingesetzt |
Deshalb waren auf der Agrarmesse neben mächtigen Traktoren auch Förderbänder ausgestellt, die beispielsweise im „Mercatenerife“, dem seit einem Vierteljahrhundert an der Schnittstelle zwischen Nord- und Südautobahn im Südwesten der Inselhauptstadt ansässigen Großmarkt Teneriffas eingesetzt werden. Die Hersteller von Schutzanzügen für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln präsentierten sich neben Anbietern, die stolz auf die ökologische Erzeugung ihrer Produkte sind. Auch der Einsatz von Computern im kanarischen Agrarwesen weitet sich immer mehr aus. So wird die elektronische Datenverarbeitung auf verschiedenen Inseln genutzt, um die Zuchtergebnisse bei Ziegen und Schafen langfristig sicherzustellen. Bewässerungsanlagen sollen hingegen in Zukunft verstärkt durch Solarenergie betrieben werden. Dabei spielen staatlich geförderte Photovoltaic-Platten eine wichtige Rolle.
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