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Astrophysik-Zentrum Teneriffa

Griff nach den Sternen

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"Galaxy Cannibalism"
09.06.2006 - Teneriffa - Es gibt nur wenige Orte auf der Welt, wo die Menschen Naturschauspiele am Firmament besser im Blick haben als auf den Kanarischen Inseln. Kein Wunder, dass sich in unmittelbarer Nähe der höchsten Bergkuppen Sternwarten angesiedelt haben. Darüber hinaus gibt es weitere Einrichtungen, die den Himmel erforschen.

Das Museum für Kosmos und Wissenschaft in La Laguna
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Das Museum für Kosmos und Wissenschaft in La Laguna
Das  “Observatorio del Teide“ befindet sich im Nationalpark „Cañadas“ auf Teneriffa. Auf der Nachbarinsel La Palma das existiert das „Observatorio del Roque del los Muchachos“ im National Park „Caldera de Taburiente“ in der Nähe des Vulkans  „Vieja Cumbre“.
 
Beide Einrichtungen liegen auf einer Höhe von 2.400 Metern und verfügen über äußerst leistungsfähige Objektive zur Himmelsbeobachtung. Sie werden vom, in der Universitätsstadt La Laguna ansässigen, Kanarischen Institut für Astrophysik (IAC) betrieben, das im Jahre 1982 gegründet wurde. Im Verwaltungsrat des  IAC sitzen Vertreter des spanischen Forschungsministeriums, der kanarischen Regionalregierung, der  Universität La Laguna  und  des spanischen Wissenschaftsrates   CSIC. 

Teneriffas Sternwarte
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Teneriffas Sternwarte
Ziel des IAC ist die Entwicklung und der Ausbau der Forschung auf dem Gebiet der Astrophysik und verwandten Forschungsfeldern, die Publizierung der gewonnenen Erkenntnisse und die Ausbildung von wissenschaftlichem und technischem Personal. 
 
Das Institut hat zahlreiche nationale und internationale Verbindungen: Wissenschaftler aus dem In- und Ausland absolvieren hier ihre Ausbildung und arbeiten bei übergreifenden Projekten zusammen. 
 
Im Mittelpunkt der Forschung stehen der Kosmos und das Universum, die Sonne und die Sterne sowie die Planetensysteme und die Beziehungen zwischen einzelnen Himmelskörpern. 

Impression aus einem anderen Universum
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Impression aus einem anderen Universum
Darüber hinaus  werden  Instrumente   zur   Erforschung  des Weltalls entwickelt und verbessert, beispielsweise im Bereich optischer Hochleistungsgeräte, auf dem Gebiet der bildlichen Darstellung in einer hohen digitalen Auflösung sowie bei der Konstruktion und dem Design von Teleskopen und  der Entwicklung von astrophysischem Infrarot-Equipment. 
 
Auf diesem Gebiet arbeitet das Kanarische Institut für Astrophysik mit zahlreichen Unternehmen und Institutionen zusammen. Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit gibt das IAC einen eignen Newsletter heraus, leitet Kurse in Schulen und stellt seine Projekte bei Großveranstaltungen wie den Weltaustellungen in Sevilla und Hannover vor. 
 
Außerdem kooperiert es eng mit dem „Museo de la Ciencia y el Cosmos“ in La Laguna, um den Nachwuchs bereits von Kindesbeinen an für Technik und Wissenschaft zu begeistern. Damit die Wissenschaftler beste Arbeitsbedingungen haben, wurden Maßnahmen ergriffen um Störfaktoren auszuschalten. 

Verminderung der nächtlichen Abstrahlung der Lichtquellen in Puerto de la Cruz
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Verminderung der nächtlichen Abstrahlung der Lichtquellen in Puerto de la Cruz
So bekamen die Straßenlaternen auf Teneriffa vielerorts  Schutzschirme, die eine Lichtstrahlung nach oben verhindern. Die Masten wurden versetzt aufgestellt um eine doppelte Ausleuchtung bestimmter Flächen zu vermeiden.
Der Neigungswinkel der Beleuchtung zum Boden wurde verringert und Flutlichtanlagen mit abstrahlungsschwachen Natriumdampfleuchtkörpern ausgerüstet, damit zwar das Fußballfeld ausgeleuchtet wird, aber keine Lichtemissionen in den Himmel abgestrahlt werden.

Neben den Beeinträchtigungen der Forschungsarbeit durch störendende Lichtstrahlen wurden auch Behinderungen durch Funksignale und Flugzeuge minimiert.
Selbst wenn die Planeten und Sterne von den Observatorien des Kanarischen Institutes für Astrophysik aus beobachtet, erforscht und analysiert werden können, so ist es noch ein langer Weg, bis der erste Wissenschaftler der Erde seinen  Fuß auf den roten Boden des Mars setzen wird, auch wenn viele Mitarbeiter schon heute davon träumen.