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"El Paso"-Ausstellung in Santa Cruz

Auflösung der Formensprache

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29.05.2007 - Teneriffa - "El Paso", sinngemäß vielleicht mit "Ein Schritt nach vorn" übersetzt, nannte sich vor fünfzig Jahren eine Künstlergruppe, die von Malern, Bildhauern und Objektkünstlern gegründet worden war und für einige wenige Jahre als Ensemble aktiv war. Bis zum 7. Juli sind sind Werke der acht Künstler im Espacio Cultural der Hauptstelle der CajaCanarias in Santa Cruz zu bewundern

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1957 war ein Wendepunkt in der Geschichte Spaniens. Der Bürgerkrieg lag fast zwei Jahrzehnte zurück. Die darniederliegende Wirtschaft erholte sich langsam.  Den Leuten ging es wieder besser. Es gab keine Hungersnot wie während und nach dem Zweiten Weltkrieg, weil die ausländische Hilfslieferungen immer spärlicher wurden.
 
Der einstige vom Ausland gemiedene Paria Franco avancierte zum Partner des Westens im Kalten Krieg. Politisch und kulturell gab es eine gewisse Liberalisierung.  Zugleich verabschiedete sich der Diktator vom ideologisch ausgeprägten Faschismus. Der Einfluss der sogenannten "technokratischen" Fraktion in der spanischen Machtelite nahm immer mehr zu. Es  gab erste studentische Proteste.

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Ausdruck diesen neuen Zeitgeistes war auch die Gründung der Künstlergruppe "El Paso", in der sich im Februar 1957 Antonio Saura, Manolo Millares, Jiana Francés, Luis Feito, Manuel Rivera, Rafael Canogar und Antonio Suaréz zusammenfanden. In ihrem Manifest forderten sie "eine neue Geisteshaltung in der spanischen Kunstwelt". 
 
Im folgenden April fand die erste Ausstellung statt. Im Jahr darauf wurde der Bildhauer Martín Chirino als neues Mitglied aufhernommen. Der rebellische Geist der Künstler schlug sich vielfach in abstrakten und gegenstandlosen Bilder mit einer für den damaligen Zeitgeist agressiven Formensprache nieder.
 
Nach drei Jahren löste sich die Gruppe auf, wohl auch weil die Artbeitsweise der Mithlieder zu unterschiedlich war. Die Gruppe, die inzwischen den "Mythos der Avantgarde" versprüht hat heute einen festen Platz in en Analen der spanischen Kunst.

Die Ausstellung kann montags bis freitags von 11 bis 13 Uhr und von 17 bis 21 Uhr sowie samstags von 11 bis 14 Uhr und 17 bis 21 Uhr besichtigt werden.