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Fundación Loro Parque stellt Kunstprojekt “Expo-Orca” vor:

Wale als Wegweiser

Orca-Skulptur: Auch als Graffitti-Wand stilvoll
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Orca-Skulptur: Auch als Graffitti-Wand stilvoll
05.09.2009 - Teneriffa - Farbenfroh statt nur schwarz-weiss. So präsentieren sich die Orcas in der Ausstellung “Expo-Orca”, die am Freitag, dem 3. September 2009 im Tenerife Espacio de las Artes (TEA), dem Museum für zeitgenössische Kunst auf Teneriffa, eingeweiht wurde. Zehn namhafte kanarische Künstler zeigen dort 18 phantasievoll gestaltete Skulpturen in Schwertwalform. Bei der Eröffnung fügte sich das schillernde Outfit der kanarischen Kultusministerin Milagros Brito wie ein zusätzlicher Farbtupfer in das fröhliche Ensemble der bunten Keramikskulpturen ein. Die Kunstobjekte sind Teil eines Benefizprojektes zum Erhalt der grossen Meeressäuger.

Kunstobjekt mit Kultusministerin: Milagos Brito bei der Ansprache
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Kunstobjekt mit Kultusministerin: Milagos Brito bei der Ansprache
Mehr als 20 Walarten, auf spanisch “cetacéos” genannt, haben ihren Lebensraum in den Gewässern der Kanarischen Inseln oder durchstreifen die Region, wenn sie ihrer Beute, etwa  Thunfischschwärmen, hinterherziehen.
 
Auch die Orcas zählen zu den letztgenannten Unterwassernomaden und sind zwischen Madeira und dem Südzipfel der Kanaren nur sporadisch anzutreffen.
 
Im Juni diesem Jahres wurden fünfzehn freilebende Exemplare bei Lanzarote gesichtet. 

Vor historischer Kulisse: Im Hintergrund die Kirche
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Vor historischer Kulisse: Im Hintergrund die Kirche "La Concepción"
Zuvor waren die Meeresriesen mit dem schwarzen Rücken und dem weissen Bauch vor mehr als einem halben Jahrzehnt in der Region vor der nordafrikanischen Küste zu Gast.
 
Die vier Schwertwale im Loro Parque, deren Konterfei unter anderem auf Grossplakaten und Papierkörben in allen Teilen Teneriffas präsent ist, wurden bekanntlich in einem Tierpark geboren und vor einigen Jahren mit dem Flugzeug von Florida nach Teneriffa gebracht.
 
Für die Orcas wie für alle Meeresbewohner wird der Lebensraum immer enger. 

Las Orcas: Immer auf dem Sprung
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Las Orcas: Immer auf dem Sprung
Die Erwärmung des Planeten, die fortschreitende Verschmutzung der Meere und die Überfischung sind nur einige der Gefahren, die den Fortbestand der maritimen Artenvielfalt bedrohen. 
 
Die farbenfrohen Skulpturen der Ausstellung des Projektes “Expo-Orca” der Fundación Loro Parque sollen den Betrachter  daher nicht nur erfreuen, sondern auch auf die bedrohliche Situation der Lebewesen unter Wasser hinweisen und dazu animieren, einen Beitrag zum Schutz der Ozeane und ihrer Bewohner zu leisten.

Schwertwal-Skulpturen: Irgendwo zwischen schrill und schön
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Schwertwal-Skulpturen: Irgendwo zwischen schrill und schön
Die Orca-Statuen wurden von zahlreichen bekannten bildenden Künstlern der Kanarischen Inseln gestaltet.
 
Dazu zählt unter anderem José Damaso, von dem kürzlich in der Inselhauptstadt Santa Cruz eine Werkschau mit Arbeiten aus den letzten fünfzig Jahren zu sehen war.
 
Die von den Schwertwalen ausgehende Faszination und die Unendlichkeit der Meere bieten zahlreiche Ansatzpunkte für die künstlerische Arbeit.
 
Kein Wunder, dass die Motive der ausgestellten Arbeiten eine erstaunliche Vielfalt aufweisen.

Stilistische Vielfalt vor dem TEA-Haupteingang
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Stilistische Vielfalt vor dem TEA-Haupteingang
Es gibt den stachligen dunkelblauen Seeigel-Orca und den weissen Wal dessen spärlich verteilte schwarze Muster an die Strichmännchen des längst verstorbenen New Yorker Kultkünstlers Keith Haring erinnern.
 
Eine Serie in Grün, Blau und Hellrot, verziert mit Bäumen, Walen und Planeten, steht stellvertretend für das Meer,  den Urwald und das All.
 
Der nebenstehende Papagei in Scfhwertwalform hingegen verweist auf den Organisator, den “Loro Parque” in Puerto de la Cruz an der Nordküste Teneriffas. 

Mal verträumt, mal kühl, mal knallig . . .
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Mal verträumt, mal kühl, mal knallig . . .
Auch die Entwicklung des künstlerischen Schaffensprozesses von der Kohlezeichnung über Abstrakte Malerei und expressionistisch angehauchte Porträts bis hin zur Foto-Collage, ist auf den, im Rohzustand weissen Keramikkörpern verewigt.
 
Natürlich fehlt auch die stilisierte Grafitti-Schmiererei nicht. 
 
Einen zusätzlichen Hauch an Unterwasserästhetik wird den vor den vertikal geteilten dunklen Fensterflächen in Reihen angeordneten Orca-Skulpturen durch eine an der Decke der Vorhalle des Innenhofes herabhängende blaute Walfigur verliehen, die auf wunderliche Weise über der Ausstellung zu schweben  - oder gar zu schwimmen – scheint.

Auch als Seeigel macht der Orca eine gute Figur
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Auch als Seeigel macht der Orca eine gute Figur
Natürlich ist so ein Projekt wie die “Expo-Orca” nicht ganz billig. Zahlreiche private und öffentliche Geldgeber konnten gewonnen werden; Inselregierungen und Rathäuser, wie etwa die Stadtverwaltung von Las Palmas auf Gran Canaria.
 
Mit thematisch bezogenen Merchandising-Produkten sollen zusätzlich Gelder zum Schutz der Meere erwirtschaftet werden.
 
Nach Ende Ausstellung im TEA werden die einzelnen Kunstobjekte an achtzehn verschiedenen Standorten auf allen Kanarischen Insel zu bewundern sein, um auf unterhaltend-fröhliche Weise den Schutz der Meere anzumahnen.
 
Die Ausstellung ist bis zum 4.Oktober 2009 zu sehen.