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Ranch Reit-Training

Der mit dem Pferd tanzt

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13.05.2006 - Teneriffa - Wer ist intelligenter? Der Mensch oder ein Pferd? Für Peter Pfister stellt sich diese Frage nicht, „denn die Intelligenz beider Lebewesen ist nicht vergleichbar. Mensch und Pferd sind ganz einfach unterschiedlich" strukturiert.Sie haben "eine andere Daseinsvorhersehung.“

Die Nähe zum Tier soll Vertrauen vermitteln
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Die Nähe zum Tier soll Vertrauen vermitteln
Nach Pfisters Ansicht war das edle Ross ursprünglich nicht zum Reiten bestimmt, sondern ein „Flucht- und Herdentier, das schnell laufen musste, um nicht zur Beute“  seiner natürlichen Feinde zu werden. Diese Ausage erstaunt noch mehr, denn Peter Pfister ist Reitlehrer von Beruf. Allerdings ist sein philosophischer Ansatz die „natürliche Partnerschaft von Mensch und Tier“, die auf der Kommunikation zwischen Ross und Reiter basiert.
 
Damit dabei ein harmonisches Miteinander entsteht, ist es für den Reitlehrer mit der schwarzen Baskenmütze unabdingbar, dass „der Mensch den Standpunkt und die Logik des Tieres versteht, da er nun einmal etwas von dem Pferd will“ und nicht umgekehrt. Seit einigen Jahren ist Pfister regelmässiger Gast auf der Finca Verde oberhalb des Stadtkerns von La Orotava, wo er Kursteilnehmern die Grundbegriffe des sogenannten „Horsemanship“, des natürlichen Umgangs mit dem Tier vermittelt.
 
Ein grosser Teil der Arbeit findet dabei nicht im Sattel sondern am Boden statt. Vor der Kulisse der sich vor den grünen Bergwäldern ausbreitenden Weite des Atlantischen Ozeans befragt er die Kursteilnehmer nach ihren Erfahrungen mit den oftmals eigenwilligen Vierbeinern. Die meisten von ihnen sind erfahrene Reiter, besitzen zum Teil selbst ein Pferd und wollen ihre Kenntnisse vertiefen
 
Vertrauensbildung zwischen Mensch und Tier

Das Seil ist ein Hilfsmittel bei Übungsreihen
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Das Seil ist ein Hilfsmittel bei Übungsreihen
Eine immer wiederkehrende Frage ist der Umgang mit scheuenden Pferden. Sie springen blitzartig zurück. Das kann zu Stürzen mit Verletzungen des Tieres oder von Personen im unmittelbaren Umkreis führen, vor allem dann, wenn das Pferd mit den Hufen irgendwo hängen bleibt, beispielsweise in den Zügeln, wenn es angebunden ist. Aufgrund des angeborenen Fluchtreflexes kann der Reiter oder Betreuer das verhakte Bein nicht vorwärts bewegen und aus der Fessel ziehen, da sich das gestürzte Tier heftig wehrt.
 
In diesem Fall können Übungsreihen, bei denen das Bein mit einem Seil in mehreren Schritten nach vorne gezogen wird, ermöglichen, dass das Pferd Vertrauen zum Reiter gewinnt und im Falle eines Sturzes auf die angeborene Gegenwehr verzichtet. Wichtig dabei ist, dass das Pferd immer versteht, was von ihm verlangt wird, um es nicht zu überfordern. Die von Peter Pfister bevorzugte Reitweise ist das „Ranch-Reiten“, das nicht mit dem „Western“-Reitstil a la John Wayne zu verwechseln ist, sondern auf die Reitweise zurückgeht, mit der die amerikanischen Großgrundbesitzer ihre Ländereien inspizierten.
 
Nach Ansicht des Mannes mit der Baskenmütze ist es nicht nur die liberalste Art zu reiten, sondern kommt den Ansprüchen des heutigen, nicht turnierorientierten Freizeitzeitreiters am nächsten. Beim Ranch-Reit-Training werden Geschmeidigkeit, ein guter Sitz, eine gute Körperbeherrschung und das Gefühl für die richtige Zügelführung geschult. Das Pferd soll bei allen Übungen in der Bahn, bei Sprüngen oder im Gelände leicht, durchlässig und zuverlässig zu reiten sein. Ranch-Reiten zielt auf feinste, eindeutige, aber unmerkliche Hilfen ab.
 
Zirkuskunststücke zur Auflockerung

Langsam wird dem Pferd das gewünschte Verhalten nahegebracht
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Langsam wird dem Pferd das gewünschte Verhalten nahegebracht
Dressur- oder Spring-übungen des Ranch-Reitens sind kein Selbstzweck, sie dienen der Ausbildung des Pferdes und des Reiters. Eine Weiterführung der Ranch-Reitübungen ist das Schulen einfacher Zirkuslektionen, die auf natürlichen Bewegungsabläufen basieren, die im Spiel und im Imponiergehabe unserer Pferde wiederzufinden sind. Dazu gehören zum Beispiel das „Knien“,  „Tot liegen“, „Setzen“, „Verbeugen“ oder der „Walzer“.
 
Alle diese Lektionen, die untereinander kombiniert werden können, erfolgen in mehreren Übungsschritten, bei denen der Reiter anfangs nicht im Sattel sitzt. Sie haben das natürliche Verhalten der Tiere als Grundlage. So wird der Fressinstinkt genutzt, wenn das Pferd seinen Kopf tief zwischen die Vorderbeine stecken soll. Weitere Informationen über das Ranch-Reiten und weitere naturorientierte Reitformen erhalten Sie bei:

Finca Verde Tel.:
(0034) 922 33 40 07
www.fincaverde.com