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La Isla Bonita

Badeparadiese auf La Palma

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13.05.2006 - La Palma - La Palma ist eine ruhige Insel ohne viel Trubel und zieht vor allem ruhesuchende Wanderer und Feriengäste an. Die „Isla Bonita“ ist, auf die Gesamtfläche bezogen, die höchste kanarische Insel. Sie ist zerklüftet und besteht aus vielen steil aufragenden Felsen und tiefen Schluchten.

Zerklüftete Felsen an der Playa Las Monjas
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Zerklüftete Felsen an der Playa Las Monjas
Obwohl die Insel kleiner als Teneriffa ist, sind die Entfernungen nicht kürzer. Die Strassen sind sehr kurvenreich, es gibt viele Brücken und Tunnel. Beispiele dafür sind der zwei Kilometer lange Tunnel, der die Hauptstadt Santa Cruz mit dem neuen wirtschaftlichen Zentrum Los Llanos de Aridane auf der Westseite der Insel verbindet und die fünfthöchste Brücke Europas im Norden La Palmas.
 
Aber auch hier gibt es reizvolle Strände. Allerdings braucht man in der Regel ein Auto, um sie zu erreichen. Die Busse verkehren auf La Palma lediglich nur auf den Hauptstrassen  im 60-Minuten-Takt. Man sollte auch darauf achten, dass der Tank immer gut gefüllt, da das Tankstellennetz auf der Insel sehr dünn ist.
 
Die Badeorte liegen oft bis zu zehn Kilometer von der Hauptstrasse entfernt, insbesondere im Norden sind die Zufahrten sehr steil, zum Teil muss über enge holprige Sandwege gefahren werden. In einigen Fällen ist  vom Parkplatz  noch ein längerer Fußmarsch erforderlich. Die Ausschilderung ist oftmals sehr schlecht. So kann es sein, das die Zufahrt ein schmaler, kaum gekennzeichneter Weg zwischen zwei Bananenplantagen ist.

Playa Nogales: Die Surfer-Bucht
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Playa Nogales: Die Surfer-Bucht
Auf La Palma gibt es Kiestrände und Strände mit schwarzem Lava-Sand. Sie befinden sich häufig in tiefer gelegenen Buchten und haben kleine vorgelagerte Felseninseln. Am bekanntesten sind die Badeorte Los Cancajos zwischen der Inselhauptstadt Santa Cruz und dem Flughafen im Osten und Puerto Naos in der Nähe des Hafens von  Tazacorte im Westen der Insel. Dort existiert bereits eine touristische Infrastruktur. Es gibt nicht nur deutsche Bäcker sondern auch deutsche Zeitungen.
 
Trotzdem:  Verglichen mit dem Gewimmel in den touristischen Hochburgen Maspalomas auf Gran Canaria oder Playa de Las Américas im Süden Teneriffas können diese Touristenorte selbst bei Hochbetrieb mit gutem Gewissen als nahezu menschenleer bezeichnet werden.
 
Allerdings gibt es viele Badeplätze an den Küsten, die erheblich romantischer sind als die beiden renommierten Badeorte. Dazu zählt die Playa Nogales in der Gemeinde Puntalallana mit ihren vielen kleinen Felsen und den langen Brandungswellen. Vor allem Surfer zieht es in die lange halbmondförmige Bucht im Nordosten. Der Strand ist ein schwarzer schmaler Sandstreifen am Fusse steiler Felswände. Er ist vom rund hundert Meter höher gelegenen Parkplatz nur über eine einen Kilometer lange Wanderung zu erreichen, die über schmale Bergpfade und Brücken führt. Dabei geht man oberhalb einer Höhle vorbei, in der sich ein vom Ozean gespeister See befindet.
 
Ein weiterer reizvoller Badeort im Norden ist das Naturschwimmbad Fajanbe bei Barlovento in der Nähe eines Leuchtturms, das im Gegensatz  zu vielen vergleichbaren Anlagen auch den Namen verdient. Den Boden des Beckens bildet ein grüner Algenteppich, kleine Rifffische schwimmen in den Pools. Es gibt Planschbecken und einen Zugang zum Meer. Damit die Idylle erhalten bleibt, wird auf Schildern gebeten, die Meeresbewohner weder zu fangen noch zu stören. 

Der Leuchtturm bei Fuencaliente
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Der Leuchtturm bei Fuencaliente
Oberhalb der Schwimmbecken gibt es eine Natursteinterrasse mit  Restaurant, WC, Bad- und Umkleidemöglichkeiten. Auch Camping nach Voranmeldung ist hier möglich. Abends kann ein wunderbarer Sonnenuntergang bewundert werden.
 
Auch im Südwesten von La Palma gibt es schöne Strände. Dazu zählt Puntalarga in der Gemeinde Fuencaliente mit seinem kleinen Kiesstrand, zu dem auch ein kleiner Bootsliegeplatz und eine Strandbar gehört. 
 
Nicht weit entfernt davon liegt die in Vulkanstein eingebettete langezogene einsame Kiesbucht Encheveria, die von drei langen Wegen durchzogen ist. In der Lavalandschaft am Rande des erloschenen Vulkans San Antonio an der Südspitze der Insel lockt der Strand am Leuchtturm. Von hier führt  ein Feldweg zu weiteren Minibuchten.
 
Der rauhe Charme der Gegend wird in den nächsten Jahren vermutlich verschwinden, da die touristische Infrastruktur hier ausgebaut werden soll. So sind seitens der Küstenbehörde eine Strandpromenade  geplant, was zur Folge hat, dass ein Großteil der kleinen „Casetas“ genannten Holzhütten, die von den Palmeros bewohnt oder als Wochenend-Domizile genutzt werden, abgerissen werden müssen. Die ersten größeren Hotels haben bereits den Betrieb aufgenommen.
 
Nördlich von diesen drei Badeplätze gibt es mehrere Strände, die versteckt zwischen Bananenplantagen liegen. Dazu zählen die Buchten La Zamora und Playa Chica, wo  in Stein gehauene Stufen zu den  tiefer gelegenen Stränden hinabführen, an deren Rand die Brandung  gegen die Felsen rauscht. Ein ähnliches Flair versprüht die Playa La Monjas südlich von Puerto Naos, der einzige FKK-Strand der Insel. Einheimische und Wohnmobil-Fans   zieht es hingegen an den fünfhundert Meter  entfernten Charco Verde, einen  idyllischen breiten Strand mit vorgelagerten Steinmassiven, der von zwei Rampen eingerahmt ist und über Duschen verfügt.
 
Die schönsten Orte erreicht man in der Regel auf La Palma, wenn man auf eigene Faust auf Entdeckungstour geht. Erst dann gelangt man zu den Bergseen am unteren Ende der Caldera Taburiente.
 
Reizvoll ist auch der kleine Felsstrand unterhalb des Ortes Garafia, am Rande des Wanderwegs LP 9 mit seinen Höhlen, hohen Felswänden und vorgelagerten kleinen Riffen, die aus dem türkisblauen Wasser herausragen. Er liegt rund zehn Kilometer von der Hauptstrasse entfernt und ist nur über eine zwei Kilometer langen, steilen Pfad zu erreichen, auf dem ein so starker Wind bläst, dass die Strecke  nur von geübten Wanderern bewältigt werden kann. Hinweisschilder gibt es übrigens auch keine.