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Ausstellung in La Laguna

Surrealisten-Schau

Òscar Dominguez: Composición cosmico
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Òscar Dominguez: Composición cosmico
23.10.2006 - Teneriffa - Das Kulturjahr 2006 auf Teneriffa steht ganz im Zeichen von Òscar Dominguez, des in La Laguna geborenen Malers, der im Paris der dreissiger Jahre dem Kreis um Salvador Dalí angehörte und auch mit Pablo Picasso zusammenarbeitete.

Òscar Dominguez: Paisaje cosmico
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Òscar Dominguez: Paisaje cosmico
Anlässlich seines 100. Geburtstags wurde ein biographisches Schauspiel auf die Bühne gebracht, in dem auch seine Bilder per Computeraninmation zum Leben erweckt wurden.
 
In den Ausstellungsräumen des Instituto Cabreo Pinto in der historischen Altstadt von La Laguna findet bis zum 10. Dezember  die Bilderschau "Èxodo hacia el sur" statt. Dort können Werke von Dominguez und seinen Zeitgenossen aus den Jahren 1938 bis 1942 bewundert werden.
 
Dazu zählen neben Dalí unter anderem André Breton und Max Ernst. Auch ein umfangreicher Katalog ist erschienen, in dem der theoretische Unterbau und die zeitgeschichtlichen Hintergründe des künstlerischen Schaffens der Surrealisten in Spanisch, Englisch und Französisch umfassend erläutert werden.
 
Verantwortlich zeichnet das "Instituto Òscar Dominguez de Arte y Cultura Contemporanea" (IODACC), das der Museumsverwaltung der Insel, dem "Organismo Autonomo de Museos y Centros de Cabildo Insular de Tenerife", untersteht.
 
Das IODACC, Teneriffas Institut für zeitgenössische Kunst, wird demnächst auch über eigene Ausstellungsräume im derzeit im Bau befindlichen neuen Kunstzentrum im Herzen der Inselhaupststadt zwischen den Markthallen der Nuestra Senora de Afrika, dem Museum für Mensch und Natur sowie dem Teatro Guimerá verfügen.

Òscar Dominguez: Lancelot
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Òscar Dominguez: Lancelot
Der Schwerpunkt der Ausstellung in La Laguna mit dem Untertitel "Òscar Domínguez y el automatismo absoluto 1938-1942" liegt auf den ersten Jahren des II. Weltkriegs  und den Werken, die in dieser Zeit entstanden.
 
Dabei bezieht der titelgebende "Exodus" auf den  Umzug der Surrealisten aus dem besetzten Paris ins südfranzösische Marseille. Der "abolute Automatismus" bezeichnet dabei eine bestimmte Schaffensperiode.
 
Obwohl der Surrealismus die Maler und Autoren als künstlerischerisches Konzept vereint, zeigen die Texte im Katalog, dass es sich bei den Akteuren um völlig verschiedene Individuen handelt; insbesondere, was ihre politischen Auffassungen betrifft.
 
Während der Franzose Andre Breton dem Kommunismus zuneigt, outet sich der elitäre Salvador Dalí schnell als Anhänger des Diktators Franco, der um keine rassistische Bemerkung verlegen ist.
 
Dominguez, das Bindeglied zwischen den Surrealisten in Paris und der kleinen surrealistischen Kolonie auf Teneriffa, kehrt bald ins besetzte Paris zurück und steht dem Untergrund nahe.
 
Im Gegensatz zu farbenfrohen Künstlern wie Miró oder auch Dalí haben die Arbeiten von Òscar Dominguez einen intovertierten Zug, was sich auch in der vielfachen Verwendung von Grautönen und der Wahl der häufigen Verwendung von melanchonischen Motiven wiederspiegelt.