Teneriffa      La Palma      La Gomera      El Hierro


Ausstellung "Felo Monzon" in La Laguna

Zwischen allen Stühlen

Felo Monzon bevorzugter Stil: Indigenismo
© tenpan
Vergrößern
Felo Monzon bevorzugter Stil: Indigenismo
13.12.2010 - Teneriffa - Moderne Heimatmalerei, kubistische Experimente, expressionistische Naturstudien und agitatorische Politplakate: Der kanarische Künstler Felo Monzon deckte die ganze Palette ab und das oftmals zeitgleich. Anlässlich des 100. Geburtstag des Künstlers ist im Ausstellungssaal Cabrera Pinto in La Laguna bis zum 10. Januar eine Werkschau zu sehen.

Das Spätwerk: Die vulkanische Epoche
 © tenpan
Vergrößern
Das Spätwerk: Die vulkanische Epoche
Felo Monzón Grau-Bassas wurde in Las Palmas geboren und war zeitlebens Sozialist.
 
Bereits in jungen Jahren begann er seine Umwelt mit dem Zeichenstift festzuhalten.
 
Die frühsten Werke im Obergeschoss der Werkschau zeigen Bleistift-  und Kohlezeichnungen in denen die derben Gesichtszüge der Landbevölkerung Gran Canarias festgehalten sind.
 
Daraus sollte später der regionale Kunststil des "Indigenismo" entstehen.
 
Auf eine kurze Formel gebracht sind darunter farbenfrohe naturalistische Gemälde zu verstehen, die dem Leben der Bauern, Fischer und Handwerker euphorische Denkmäler setzen.
 
Manchmal erinnern sie an die überhöhende Figurendarstellung, wie sie in der Malerei des “real existierenden Sozialismus”, aber auch in der Kunst der Epoche des Faschismus auftauchen.

Das Vexierbild als Resultat geometrischer Analyse
 © tenpan
Vergrößern
Das Vexierbild als Resultat geometrischer Analyse
In Felo Monzons Bilder fliesst eine expressive Leuchtkraft mit  ein, wie sie in den “murallas”, den grossformatigen Wandmalereien Lateinamerikas, etwa in Mexiko, zu finden ist.
 
Monzon studierte an der Kunstschule “Escuela Luján Pérez” in Las Palmas , die nach dem wohl bedeutendsten kanarischen Künstler vergangener Epochen benannt ist.
 
Luján Pérez lebte vor rund zweihundertfünfzig Jahren. Seine Gemälde und Skulpturen sind in vielen Kirchen des Archipels zu finden. Zu ihnen zählt auch die Jesusdarstellung in Icod de los Vinos.
 
Monzon war mit vielen anderen Künstlern befreundet, unter anderem mit dem Maler Manolo Millares und dem Bildhauer Martin Chirino die gleichfalls aus Gran Canaria stammen.

Felo Monzon: farbenfroh abstrakt
 © tenpan
Vergrößern
Felo Monzon: farbenfroh abstrakt
Der früh verstorbene Millares war Gründer der wohl bedeutendsten spanischen Kunstgruppe, “El Paso”, die Ende der fünfziger Jahre wie eine  frische Brise in der kreativen Flaute in der Zeit der Franco-Herrschaft erschien.
 
Chirino, ebenfalls bei “El Paso” aktiv, ist durch seine zum Teil riesigen Spiral-Skulpturen bekannt und der wohl bedeutendste noch lebende kanarische bildende Künstler.
 
Mit dem Aufkommen des Kubismus wandete sich Monzon der abstrakten Malerei zu.

Folkloristische Zeichnung
 © tenpan
Vergrößern
Folkloristische Zeichnung
Davon zeugen in der Austellung analytische Kompositionen, die sich aus verschiedenen geometrischen Formen und Farben zusammensetzen und von verschiedenen Standorten ausbetrachtet unterschiedliche Wahrnehmungen auslösen.
 
Die letzte Schaffensperiode Monzons ist durch seine urwüchsigen Vulkanbilder geprägt, expressionistisch anmutendende Naturstudien, bei denen es nicht darum geht, die Realität wiederzuspiegeln, sondern die in den Kratern brodelnde Urgewalt emotional auszudrücken, die sich durch das durch nichts zu bremsende Hervorbrechen der Erdmassen in riesigen emporschiessenden Lavasäulen entlädt. Weitere Artikel in Verbindung mit diesem
 
Thema: www.teneriffa-panorama.es / Rubrik: Kunst; Auflösung der Formensprache, die Künstlergruppe “El Paso”