Das Museum für Wissenschaft und Kosmos hatte GeburtstagErinnerungen an die Zukunft | | © tenpan | | Satellit mit Telegraph: Daten-Technik einst und jetzt | 19.05.2011 - Teneriffa - Alte Telegraphen als Geburtstagsgeschenk: Das Museum für Wissenschaft und Kosmos, Teneriffas Kult-Kulturtempel, wurde volljährig.
| | © tenpan | | Fernrohr und Hand: Der optische Telegraph im Einsatz | Es ist ein magischer Ort. Wissenschaftliches Labor und Kindergarten un Einem. Es überrascht nicht, dass fünf- oder sechsjährige Kinder bei einem Besuch die beste Begleitung sind. Geboten wird ein wunderbarer Streifzug durch ein Universum voller Überraschungen, bei dem die Kurzen aus dem Staunen nicht herauskommen. Gleich nach dem Betreten des Museums verwandeln sich die kleinen Racker in Erforscher eines neuen Kosmos. Entdecken eine neue Galaxie, hinreissend, aber voller Geheimnisse. Spielerische Bildungsstätte Das Museum für „Museo de la Ciencia y del Cosmos” wurde Anfang der neunziger Jahre auf Initiative des vor kurzem verstorbenen ehemaligen Präsidenten der Kanarischen Inseln Adán Martín, ins Leben gerufen. Ziel war, es die Jugend, für Physik, Chemie; die Naturwissenschaften als solches zu begeistern. Einst wurde der Schulunterricht insbesondere in diesen Fächern von strengen Schulmeistern dominiert, die unverständliche Zahlen und Formeln in rätselhaften Sprachhülsen aneinanderreihten, die nur schwer zu entschlüsseln waren. In der Mehrzahl der Fälle bewirkte diese Form der Pädagogik nur gähnende Langeweile bei der avisierten Zielgruppe. Darum setzen die Gründer des Museums auf eine spielerische Art der Wissensvermittlung und hatten dabei auch die Allerjüngsten im Blick.
| | © tenpan | | Optischer Telegraph: Pfeil mit Signalwirkung |
Auch wenn sich das am eher schwerfälligen Name besagter Einrichtung nicht unbedingt auf den ersten Blick ablesen lässt. Geschichte als Blickfang In jedem Jahr wird anlässlich des Geburtstags des im Jahre 1993 eingeweihten Museums ein Aspekt seiner umfangreichen thematischen Palette in den Mittelpunkt gestellt. In diesem Jahr wurde der Ehrentag dem kanarischen Ingenieur und Erfinder Agustín de Betancourt gewidmet, einer historischen Persönlichkeit, dessen Leben die Epochen der Aufklärung und der Französischen Revolution, der Industriellen Revolution und des Spanischen Unabhängigkeitskrieges durchlaufend, als Untertan am Hofe des russischen Zares endete. 1978 wurde ihm zu Ehren ein zwischen Mars und Jupiter frisch entdeckter Asteroid mit einem Durchmesser von zehn Kilometern auf den Namen “Betankur”getauft. Um die Erinnerung an Bethencourth lebendig zu halten, wurde als Geburtagsgeschenk ein Comic-Buch herausgegeben, dass das Leben dieses Mitbegründers des moderenen Ingenieurswesens nachzeichnet, für den es weder physische noch intelektuelle Grenzen gab. Auf dem nach Bethencourth benannten Platz im Aussenbereich des Museums wurden Nachbauten des von ihm entwickelten optischen Telegraphen in Betrieb genommen, eine Erfindung aus dem 18. Jahrhundert, mit der es erstmals möglich war, Botschaften zwischen zwei auseinanderliegenden Standorten zu versenden. Nachbauten der Telegrafen Kernstück dieser Verständigungsappartur ist ein grosser Pfeil an der Spitze einer hohen Säule, der durch ein tieferliegendes Steuerrad sechszwanzig Buchstaben und zehn Zahlen ansteuern kann, die kreisförmig im Abstand von zehn Grad angeordnet sind. Sender wie Empfänger lesen den Stand des weit entfernten gegenüberliegenden Pfeils mit einem Fernrohr ab. In Bezug auf Standort und Blickrichtung hat jeder von ihnen den Pfeil auf einer anderen Seite des Körpers. Das Bedienungspersonal verfügt über vorbereitete Unterlagen, damit der Sender Wörter und Buchstaben in einzelne Signale übersetzen, der Empfänger die Pfeilpositionen in Botschaften zurückübertragen kann. Das klingt sehr kompliziert, ist aber eigentlich ein Kinderspìel. Darum wurden auch Ausschneidebögen des optischen Telegraphen an die jüngsten Gratulanten verteilt. Auch wenn das Museum anlässlich des Erreichens des 18. Lebensjahres volljährig wurde, ist seine Entwicklung längst noch nicht abgeschlossen. Die Verantwortlichen wissen, dass sie durch Veranstaltungen und die Integration neuer Elemente die Neugier stets aufs Neue wecken müssen, um das Interesse an den Naturwissenschaften wachzuhalten, um auch kommende Generationen von kleinauf dafür zu begeistern.
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