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"Punto Limpio" als Sammelstelle

Elektronik-Entsorgung

Der Mensch: In den Fängen der digitalen Welt
© tenpan
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Der Mensch: In den Fängen der digitalen Welt
05.09.2011 - Teneriffa - Der technische Fortschritt hat auch eine dunkle Seite: Acht Millionen Kilo Elektro-Schrott werden auf den Kanarischen Inseln pro Jahr weggeschmissen. Das sind 21 Kilo pro Einwohner. Nur knapp 20 Prozent davon werden bisher wiederverwertet.

Rund die Hälfte der veralteten Haushaltselektronik, die auf dem Müll landet, besteht aus Kühlschränken  und Waschmaschinen.
 
Ein weiteres Viertel sind Kleingeräte, drei Prozent Lampen und Leuchtmittel; der Rest Computer, Bildschirme und Fernsehgeräte.
 
Das hat die Stiftung „Fundación Canaria“ festgestellt, die sich mit der Entsorgungsproblematik befasst.
 
21 Kilogramm Elektroschrott schmeisst der statistische spanische Bürger pro Jahr weg. Trotz EU-Auflagen werden nur vier Kilo davon wiederverwertet.
 
Dehalb warnt die Stiftung vor Umweltschäden, die durch die 80 Prozent des Elektroschrotts, der nicht korrekt entsorgt wird, entstehen können.


 
Seit 2005 existiert das gesetzesgleiche Königliche Dekret, das eine adequate Entsorgung schwer abbaubarer Abfälle fordert.
 
Im Gegensatz zu Papier und Glas, steckt die  Entsorgung des Elektroschrotts aber derzeit noch in den Kinderschuhen – wobei nicht verschwiegen werden soll, dass es auch einer gewissen Anlaufzeit bedurfte bis Glas- und Papiercontainer aufgestellt und von der Bevölkerung angenommen waren.
 
 
Sauber entsorgt im  "Punto Limpio"
 
Auf Teneriffa hat die Inselregierung inzwischen „punto limpio“ genannte Entsorgungsstellen eingerichtet.
 
Bei den grossen Annahmestellen können schwer entsorgbare Abfälle bis hin zu Altöl und Bauschutt abgegeben werden.
 
Die kleineren Filialen, die zum Teil in Nähe der Bauernmärkte liegen, nehmen veraltete Computer, Fernsehgeräte und Elektromüll vergleichbarer Grösse entgegen.
 
Auch mobile „punto limpio“ sind im Einsatz, die vier Wochen lang in den Dörfern und Stradtteilen aufgestellt werden.
 
Sie sind nicht nur Sammelstellen, sondern sollen auch wohnungsnah
für die adequate Entsorgung von Elektro- und Elektronik-Schrott werben.
 
Das ist notwendig, denn früher wurde oft, was nicht mehr gebraucht wurde, in die nächste Schlucht geschmissen.


 
Dabei reicht der Bleigehalt eines Fernsehers nach Erkenntnissen der „Fundación Canaria“, um "80.000 Liter Wasser“ unbrauchbar zu machen.
 
Doch nicht nur das: Auf den Kanarischen Inseln wächst die Bevölkerun rasant: Sie verdoppelt sich im Schnitt alle vierzig Jahre. Heute leben hier zwei Millionen Menschen.
 
Hinzukommt, dass die Digitalisierung der Gesellschaft Hand in Hand mit der immer schnelleren Herstellung von Geräten mit immer kürzerer Lebensdauer geht, deren  Reste immer schwerer abbaubar sind.
 
Der elektronische, zum Teil hochgiftige Abfall hat sich den letzten zehn Jahren verdreifacht.
 
Die Fundación Canaria hat sich deshalb das ehrgeizige Ziel gesetzt, auf den Kanarischen Inseln ein Elektro- und Elektronik-Recycling von 100 Prozent zu erreichen.
 
Zur Umsetzung dieses Vorhabens arbeitet die Stiftung
mit Sinpromi, Teneriffas Gesellschaft zur Integration von Behinderten, zusammen.