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Neue Ausstellungselemente in Teneriffas Museum "zum Anfassen"

Glühbirne und Handy

Das Mobil-Telefon und seine Bestandteile
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Das Mobil-Telefon und seine Bestandteile
29.09.2011 - Teneriffa - Der Ausstellungsbereich im „Museum für Wissenschaft und Kosmos“ in Teneriffas Universitätsstadt La Laguna ist um zwei Module erweitert worden. Sie informieren über zwei sehr alltägliche Phänomene: Die Glühbirne und das Mobil-Telefon.

Leuchtkörper: Einst und jetzt
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Leuchtkörper: Einst und jetzt
Doch! Es gab sie, die Zeit, in der es noch keine Mobiltelefone gab.
 
Zugegeben, es ist sehr, sehr lange her. Da gab es noch sowas wie die DDR und viele Leute auf der Strasse drehten sich erstaunt oder auch extrem verwirrt um, wenn hinter ihnen eine alleinstehende oder –gehende Person auf einmal anfing ganz viel zu reden.
 
Heute sind die Handys überall anzutreffen. Sie sind  sozusagen omnipräsent und haben einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf das alltägliche Leben.
 
Verabredungen etwa können blitzartig abgesagt oder verlegt werden. Anweisungen blitzartig erteilt oder über den Haufen geworfen werden.
Dafür reicht ein kurzer Anruf. Oder eine SMS.
 
Natürlich beschränkt sich Anwendung besagter Kommunikationshilfen längst nicht mehr auf den Austausch verbaler oder schnell eingetippter Informationen. Die handlichen Quatsch-Kisten haben sich zu Multi-Funktionsgeräten gemausert, mit denen fotografiert, gefilmt, Musik aufgenommen, Email-Briefkästen gecheckt und noch viel, viel mehr gemacht werden kann.
 
 
Rohstoff-Intensive Herstellung

 
Obwohl die Geräte, zumindest in ihrer Urform,  relativ einfach zu handhaben sind, verbergen ihre vorwiegend aus Kunststoff bestehenden Gehäuse eine hochkomplizierte Techniologie, die auf einer Vielzahl chemischer Elemente und Verbindungen basiert: Lithium und Kobalt sind Bestandteile der Batterie, Kupfer wird für die Kabel und die Leiterplatten verwendet, Zinn für die Schweissnähte, Plastik für die äussere Hülle, Gold und Silber für die Chip-Kontakte. 

Komponenten von  Widerständen, LCD-Bildschirmen, Schweissdrähten und ihre Rohstoffe
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Komponenten von Widerständen, LCD-Bildschirmen, Schweissdrähten und ihre Rohstoffe
Anders gesagt: Für Herstellung der vielseitigen, unentbehrlich erscheinenden, kleinen Begleiter, ist eine umfangreiche Palette von Rohstoffen erforderlich, die zum Teil nur an wenigen Orten des Planeten vorkommen. Das tantalhaltige „Coltan“ etwa wird auf beschwerliche Art mit tradionellen Schürfmethoden in Entwicklungsländern auf dem afrikanischen Kontinent abgebaut. Die hohen Gewinne die dabei erzielt werden, sind einer der Gründe für die seit Jahren andauernden kriegerischen Auseinandersetzungen in Zentral-Schwarzafrika.
 
Das Geschäft boomt auch, weil veraltetete Handys bisher nicht adequat entsorgt und wiederverwertet werden. Ausgesonderte Mobil-Telefone machen einen grossen Teil der im letzten Jahrzehnt enstandenen Elektroschrotthalde aus: 65 Millionen Handys im Bereich der Europäischen Union werden pro Jahr durch neue ersetzt, 85 Millionen weitere Exemplare liegen ungenutzt herum. Nur fünf Prozent des Handy-Schrotts werden recycelt.
 
Das neue Ausstellungsmodul „¿De que está hecho tu móvil?“, auf Deutsch: “Aus was besteht dein Handy?” soll für einen einen  umweltbewussteren Umgang mit dem Mobil-Telefon werben.
 
Es besteht aus einem LCD-Bildschirm mit Tastfunktionen, auf dem mittels interaktiver Software alle Informationen abgerufen werden können. In einem runden drehbaren Schaukasten werden alle chemischen Elemente in ihrer Rohform und als verarbeitete Handy-Komponente gezeigt.
 
 
Leuchtkörper im Vergleich 
 
Um Rohstoff- und Energieeinsparung dreht sich auch alles beim zweiten neuen Ausstellungselement im „Mueso de Ciencia y Tecnologia“, so der spanische Namen des  Museums, dessen Aufgabe es ist, technische und wissenschaftliche Phänomene mit einfachen Mitteln anschaulich zu erklären.
 
Ausgehend von der vom Amerikaner Thomas
Alva Edison Ende des 19. Jahrhunderts erfundenen Glübirne wird dort die Geschichte der Lichtquellen dargestellt: Von der guten alten, aber immer mehr vom Markt verdrängten  Glühbirne hin zum modernen langlebigen Leuchtkörper, der mit wenig Energieaufwand eine hohe Leuchtleistung erzielt.
 
Neben übersichtlich aufbereiteten Informationen im Tastenbildschirm bietet das
Ausstellungselement eine runde Schautafel.
 
Hier können die Besucher verschiedene Leuchtkörper und ihre Leistung nach Betätigung eines grünen Anschaltknopfes aus nächster Nähe begutachten.