Teneriffa      La Palma      La Gomera      El Hierro


Auditorio de Tenerife

Teneriffas Konzerthaus

Das Auditorium bei Nacht
© tfpelmarw
Vergrößern
Das Auditorium bei Nacht
11.10.2006 - Teneriffa - Mit der Einweihung des Auditorium im September 2003 brach für Teneriffas Kulturschaffende ein Neues Zeitalter an. Sogar aus dem Ausland reisten an diesem Tag Journalisten an. Unter anderem von der "New York Times", dem britischen "Independent", dem französichen "Le Monde" und von der "Süddeutschen Zeitung". Sogar Kronprinz Felipe reiste an.Im Auditorium fand seitdem nicht nur eine Vielzahl klassischer Konzerte statt, auch Rockgrößen wie Van Morrison traten hier auf.

Das geräumige Foyer
 © tfpelmarw
Vergrößern
Das geräumige Foyer
Inzwischen verfügt das Haus sogar über eine eigene Tanz-Truppe. Auch zahlreiche Kongresse fanden dort statt. Ein Redner war Bill Clinton, der ehemalige US-Präsident.
 
Inselpräsident Ricardo Melchior bezeichnete das Auditorio de Tenerife bei der Einweihung als ein "in jeder Hinsicht wichtiges Gebäude. Das phantasievolle Bauwerk ist ein Meilenstein, ein Ausdruck der dynamischen Entwicklung, die Teneriffa in den letzten Jahrzehnten erlebt hat. 

Der Sinfonie-Saal
 © tfpelmarw
Vergrößern
Der Sinfonie-Saal
Das Bauwerk ist aber auch Zeichen eines langwierigen Prozesses: Von der ersten Überlegung bis zur Einweihung vergingen dreissig Jahre. Das Auditorium ist sichtbares Zeichen der voranschreitenden Stadtentwicklung in der Inselhauptstadt Santa Cruz.
 
"Als ich hier 1988 anfing sah alles noch ganz anders aus", erinnert sich Architekt Santiago Calatrava, der auch für das nahegelegene Messezentrum verantwortlich zeichnet. "Damals war dort, wo heute das Auditorium steht, eine Ölraffinerie. Dort, wo einst die Müllkippe war, ist heute ein Park. Der Süden der Hauptstadt war noch nicht an die Autobahn angeschlossen." 
 
Das renommierte Sinfonieorchester der Insel trat im beengten 150 Jahre alten Teatro Guimerá vor halb so vielen Zuschauern auf.

Facettenreiche Formensprache
 © tfpelmarw
Vergrößern
Facettenreiche Formensprache
Neben seiner exzellenten Akustuk wird das Auditorium vor allem durch seine kühne Formensprache geprägt. 
 
"Wir wollten das Orchester einbetten und haben deshalb ein Gebäude um die Musiker herumgebaut", beschreibt der Baumeister den philosophischen Ansatz der Architektur. "Wir benutzten die Landschaft als Kulisse, die vom kegelförmigen Gebäudeinneren durch bogenförmige Öffnungen aus verschiedenen Perspektiven wahrgenommen werden kann." 

Blick auf das Meer
 © tfpelmarw
Vergrößern
Blick auf das Meer
In der Tat läßt sich beim Begehen des Gebäudes immer wieder Neues entdecken. So werden die Kellerräume, die man von außen garnicht vermutet, für Ausstellungen genutzt.
 
Im kleinen Sinfoniesaal mit den halbkreisförmig angeordneten Sitzen finden repräsentative Veranstaltungen statt, das luftig großzügige Foyer ist für Empfänge bestens geeignet.
 
Von vorne gleicht das Auditorium einem Helm, von hinten, insbesondere nachts, einem Schiff. Die in Boden eingelassenen Lichter vor der kleinen Brüstung am Außenrand laufen spitz zusammen und enden am Wasser vor der mit grünen und roten Leuchten gekennzeichneten Hafeneinfahrt. Die von der Seite über Treppen zu erklimmende Empore erscheint dann wie eine Kommandobrücke. 

Empore als Kommandobrücke
 © tfpelmarw
Vergrößern
Empore als Kommandobrücke
Wie in jeder Hafenstadt ist auch in Santa Cruz das Meer ein entscheidendes Element, das in die Stadtplanung mit einbezogen wird. Das ist auch in Las Palmas oder Sidney nicht anders, wobei man sich von der berühmten Oper auf dem fünften Kontinent auch hat inspirieren lassen. 
 
Noch stapeln sich neben dem Auditorium die Container der Handelsschifffahrt. Doch das wird sich bald ändern, denn neben dem repräsentativen Kulturbau soll ein Sport- und Jachthafen entstehen.
 
Auch der Zugang der Hauptstädter zum Meer soll verbessert werden. Das gilt nicht nur für das Gelände rund um das Auditorium, es ist auch wesentlicher Bestandteil beim Umbau der knapp einen Kilometer entfernten Plaza de España vor dem Regierungssitz "Palacio Insular", der im Mai 2007 abgeschlossen sein soll.